2 Monate (und ein paar Tage) in Italien

(nicht über dieses Datum wundern; ich habe diesen Eintrag bereits am 5. November geschireben, dann aber vergessen, ihn hochzuladen...)

Hallo alle zusammen,

heute ist der 5. November und das bedeutet, dass ich vor genau zwei Monaten in den Flieger nach Rom gestiegen bin und das Abenteuer Auslandsjahr für mich begonnen hat.

Es ist ein ziemlich merkwürdiges Gefühl, denn einerseits ist die Zeit so schnell vorbeigegangen und es fühlt sich so an, als ob ich erst gestern oder vorgestern hier angekommen bin, aber andererseits fühlt es sich schon viel länger an. Die Leute, die Schule und die Stadt (die Teile die ich davon kenne) sind ziemlich vertraut und ich komme mittlerweile mit fast allen Dingen problemlos zurecht.

Es gibt Momente bzw. Tage, an denen ich denke, dass ich hier nie wieder weg möchte, aber auch Tage, an denen mir Personen oder Dinge aus Deutschland sehr fehlen. Dann freue ich mich darauf, alle Ende Juni wiederzusehen. Gleichzeitig wird mir aber bewusst, dass hier dann alles vorbei sein wird und das will ich auch nicht... ja, ich befinde mich in einem Gefühlschaos.

Aber nun zu den positiven Dingen (die natürlich überwiegen!!):

Ich habe hier schon so viele neue Leute kennengelernt und jedes Mal bin ich überrascht und auch dankbar, dass die Italiener so ein offenes Volk sind. Ich höre von manchen anderen Austauschschülern, die in nördlichen Ländern sind, dass die Leute dort eher verschlossener seien und es deswegen auch viel schwerer ist, Anschluss zu finden.
Andererseits ist mir auch bewusst, dass ich als Austauschschülerin auch für viele eine Art Attraktion bin, die man eben kennen möchte und teilweise fällt es mir schwer, diese Leute von denen auseinanderzuhalten, die mich wirklich kennenlernen möchten.
Und jede Person, die ich kennenlerne, bringt mir irgendetwas bei; ob positiv oder negativ, manche Leute sind wie ein Spiegel für mich und lassen mich über mich selber reflektieren, andere werden mir zum Vorbild und wieder andere zeigen mir, wie ich nicht sein möchte. Ich lerne dadurch viel über die anderen aber vorallem viel über mich selbst und das ist irgendwie ein gutes Gefühl.

Außerdem geht es sehr gut mit meinem Italienisch voran: Ich verstehe eigentlich fast alles (auch im Unterricht), aber das Sprechen ist natürlich viel schwerer, denn viele Wörter, die ich zwar verstehe, kann ich beim Sprechen noch nicht anwenden. Und natürlich habe ich einen deutschen Akzent aber das lässt sich denke ich nicht vermeiden. Trotzdem finde ich es aber auch irgendwie schön, denn so hört man wenigstens, dass ich mehr als eine Sprache spreche! :)

Endlich habe ich auch ein Hobby gefunden, nämlich Theater. Ich gehe jetzt einmal pro Woche für zwei Stunden zu einer Theatergruppe und es macht mir super viel Spaß! Die Leute sind ebenfalls so unglaublich nett und ich fühle mich nach drei Mal schon wie ein fester Teil der Gruppe.

Da das Wetter hier immer noch gut ist, versuche ich, so oft wie es geht, Zeit draußen zu verbringen.
Oft gehe ich auch nach der Schule mit meinen Klassenkameraden mittagessen.
Und eigentlich jeden Samstagabend gehe ich mit Freunden aus, das ist hier ziemlich üblich. Wir treffen uns alle am Teatro Massimo, gehen dann essen und im Anschluss meistens wieder zurück zum Massimo zum Reden, Karten spielen und Musik hören.


Zusammengefasst gefällt es mir hier super gut und ich bin so dankbar, dass ich das alles erleben kann! Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, dass ich bald (in 8 Monaten) schon wieder zurück nach Deutschland gehe...
Gelernt habe ich hier auf jeden Fall, den Moment zu leben und alles zu genießen und das werde ich weiter so machen!

Ach ja, gestern habe ich mein erstes Tagebuch (196 Seiten) fertiggeschrieben und natürlich das Nächste angefangen. Davor habe ich nie ein Tagebuch geschrieben bzw. habe es nicht länger als drei Tage durchgehalten, aber ich schreibe hier wirklich jeden Tag über das, was ich gemacht habe und über meine Gefühle und das ist bereits jetzt eine tolle Erinnerung, wenn ich etwas zurückblättere. Und ich freue mich, die Tagebücher in ein paar Jahren zu lesen und bin gespannt, was ich dann darüber denken werde, haha :D.

Und an alle Verwandte, Freunde etc. die das hier lesen: Ihr fehlt mir!
Aber in 8 Monaten sehen wir uns ja schon wieder... :)


Bis bald,
Theresa


P.S.: Am 8. Oktober waren wir Austauschschüler auf dem Etna, dem höchsten aktiven Vulkan Europas und es war ein einmaliges Erlebnis und wir hatten einen atemberaubenden Ausblick! Auch davon habe ich ein kleines Video gemacht.

Ausblick!


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